Gestern waren wir zu Gast beim Tabellennachbarn aus Pirmasens und es sollte das erwartet spannende Spitzenspiel in der 1. Pfalzliga werden.
Beide Mannschaften waren nahezu in Bestbesetzung angetreten. Bei beiden Mannschaften fehlte je nur ein Spieler aus den Top 8. Wie eng dieses Spiel werden würde zeigt zudem der DWZ-Durchschnitt beider Mannschaften, welche jeweils mit 1898 Punkten angetreten waren. Es war also angerichtet für ein spannendes Spitzenspiel um die Tabellenführung.
An den Brettern ging es auch gleich munter zur Sache und in der ersten Phase des Matches schaute es soweit ganz gut aus. An einigen Brettern hatte man sich leichte bis größere Vorteile herausarbeiten können und schlechter stand man zu diesem Zeitpunkt an noch keinem Brett. Besonders gut schaute es bei Thomas Mühlpfordt aus und auch Michael Achatz hatte eine gute Angriffstellung. Etwas passiv war die Stellung von Alexander Beck, aber auch hier war noch nichts entscheidendes passiert.
Als erstes wurde die Partie am Spitzenbrett zwischen Dr. Werner Mühlpfordt und Helmut Ortinau mit einem Remis beendet.
Kurz danach begann die Begegnung langsam zu kippen. Thomas unterlief eine folgeschwerer Fehler, so dass er auf einmal wie aus dem Nichts auf Verlust stand und auch die Stellung von Alexander Beck und Ralph Ritter wurde zusehens kritischer.
Ein kleiner Lichtblick war das Remis von Kirstin Achatz gegen Herbert Dietzsch, nachdem Kirstin auf 3-malige Stellungswiederholung reklamierte. Kurz danach musste Thomas Mühlpfordt gegen Arno Woll aufgeben, so dass man nun mit 1:2 zurück lag.
Das Remisangebot von Alexander Beck gegen Amin Mohammed wurde von seinem Kontrahenten abgelehnt und Alexander kam immer weiter unter Druck. Die Stellung war nicht mehr zu halten und es stand somit 1:3 für Pirmasens.
Es schien als würden nun die Felle komplett davon schwimmen, doch man zeigte nochmal Gegenwehr. Olaf Nazarenus konnte nach einer wilden Partie plötzlich auf Zeit gewinnen und es stand nur noch 2:3. Ich kann nicht sagen, was in dieser Partie zwischenzeitlich passierte, denn in meiner Partie spielte ich 30 Minuten vor der Zeitnotphase noch munter auf Angriff.
Ralph Ritter der zwischenzeitlich auf Verlust stand konnte die Fehler seines Gegners nutzen und stand auf einmal auf Gewinn und bei Felix Wacker war noch alles im grünen Bereich. Sollte hier etwa noch etwas gehen?
Als Benedict Gräf bereits in akuter Zeitnot war und Michael Achatz zum Mattangriff ausholen wollte setzte sein Gegner nochmal alles auf eine Karte und setzte einen Konter, indem er zunächst Material tauschte und durch ein Bauernopfer starkes Figurenspiel erhielt. Auf einmal wurde Michaels Stellung richtig unter Druck gesetzt und der König stand relativ offen. Inwieweit hier vor diesem Konter eine Chance von Weiß ausgelassen wurde wird die Analyse noch zeigen. Was allerdings nun tun? Die Stellung war kritisch und die Frage war nun, ob es Sinn macht weiter auf Sieg zu spielen. Nach Abwägung der anderen Stellungen entschloss sich Michael ein Remis zu bieten, um ein wahrscheinliches 4:4 zu sichern. Sein Gegner nahm das Remis an und es stand 2,5:3,5.
Ralph Ritter spielte sein Endpsiel souverän weiter, doch plötzlich unterlief auch Felix Wacker ein grober Fehler, so dass eine aussichtsreiche Stellung, welche nach Aussagen einiger Kibitze sogar gewonnen war, auf einmal komplett kippte. Sein Kontrahent Michael Müller spielte in der Folge das Endspiel souverän zum Sieg und sicherte damit den Mannschaftserfolg.
In der letzten laufenden Partie konnte sich dann noch Ralph Ritter durchsetzen zum 3,5:4,5 Endstand.
Als Fazit kann man festhalten, dass man auch gegen das Spitzenteam aus Pirmasens gut mithalten und einen offenen Kampf liefern konnte. Es war das erwartet knappe Ergebnis und beide Mannschaften hatten ihre Chancen. An diesem Tag sollte es nicht sein und der SC Pirmasens hat am Ende verdient gewonnen, weil in Summer weniger Chancen ausgelassen wurden. An dieser Stelle Glückwunsch an den SC Pirmasens zur Tabellenführung. Es warten noch drei spannende Schlussrunden in dieser Liga auf uns.
5 | 8 | SC Pirmasens 1912 II | 1898 | 9 | SC 1997 Lambsheim | 1898 | 4½ | 3½ | ![]() |
4.05 |
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1 | 2 | Ortinau,Helmut | 2089 | 1 | Mühlpfordt,Werner,Dr. | 2005 | ½ | ½ | 0.62 | |
2 | 1 | Dietzsch,Herbert | 2070 | 2 | Achatz,Kirstin | 1883 | ½ | ½ | 0.74 | |
3 | 3 | Diehl,Klaus | 1967 | 3 | Ritter,Ralph | 1930 | 0 | 1 | 0.55 | |
4 | 4 | Meaubert,Thomas,Dr. | 1732 | 4 | Nazarenus,Olaf | 2045 | 0 | 1 | 0.14 | |
5 | 5 | Woll,Arno | 1831 | 5 | Mühlpfordt,Thomas | 1766 | 1 | 0 | 0.59 | |
6 | 6 | Mohammed,Amin | 1857 | 6 | Beck,Alexander | 1897 | 1 | 0 | 0.44 | |
7 | 8 | Gräf,Benedict | 1839 | 8 | Achatz,Michael | 1795 | ½ | ½ | 0.56 | |
8 | 9 | Müller,Michael | 1800 | 9 | Wacker,Felix | 1864 | 1 | 0 | 0.41 |
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